#Fahrspass3: A.R.T. GL Mammut.2 Style (aka GL 350 BlueTEC)
The Art of Entertainment oder der Ritt mit „Black Beauty“: Unterwegs im A.R.T. GL Mammut.2 Style (aka GL 350 BlueTEC = CDI)
Take3 und noch viel weiter geht’s mit uns... Die Motivation ist groß, das Equipment gepackt, des FotoRalph´s bestes Stück gesäubert und geladen (Anmerkung: Es geht um die treue teure Spiegelreflex) und das Wetter schreit(e) förmlich danach, sich mit neuen Gefährten zu beschäftigen. Plan nebst rotem Faden haben wir –wie immer – nur bedingt, aber das wird schon werden. Schließlich beherrschen nur waschechte Genies das vollkommene kreative Chaos und mit „kompetentem Auftreten, trotz völliger Unkenntnis der Sachlage“ sind wir ja bestens vertraut. Doch sei es, wie es ist…
Heute somit mit einem überaus besonderen und großen Gast in unserer kleinen Runde, quasi einem Mammut. Klingt komisch, ist aber so! Es ist auch wider Erwarten noch nicht ausgestorben, wie vieler vielleicht zu gelesen haben vermag und erfreut sich bester Vitalität. Wir sprechen hier natürlich nicht von irgendeinem Mammut! Und nein, wir besuchen heute auch nicht die vollschlanke Erbtante in der Alpenrepublik, wenngleich ihr das heutige Fahrzeug ungemein gut stehen würde. Sondern ist heute der A.R.T. GL Mammut.2 Style Mittelpunkt unserer kleinen Internetshow für den Auto interessierten leicht Lifesytyle angehauchten Zuleser und –schauer.
Dabei ist der Name ja prinzipiell schon ab Werk Programm, denn der Mammut wurde als ganz normaler Mercedes-Benz GL 350 BlueTEC (=CDI) mit der internen Werksbezeichnung X166, welche die zweite seit 2012 existente Baureihe des GL bezeichnet, geboren. Der GL per se ist dabei eine Art verlängerter ML und schließt die Lücke zum G-Modell. Das „GL“ könnte dabei für GANZ´n LANGER oder GERÄUMIG & LUXURIÖS stehen, denn das Vehikel ist durchaus als monströs zu bezeichnen. Sieht ohne Frage so aus, als würden darin 2-8 Smarts problemlos Platz finden. Von den reinen Quadratmeterangaben her kann er locker mit so mancher Studentenbude mithalten, nur eben vom feinsten eingerichtet, ohne leere Pizzakartonagen auf dem „Sofa“ und unter Garantie mit mehr Sitzgelegenheiten (Wer mal auf einer Studentenparty war, der weiß was ich meine…). Davon gibt es nämlich ganze 7. Kann ein Touran beispielsweise auch, stimmt. Aber beim GL erscheint das edelst belederte Gestühl elektrisch per Knopfdruck wie von Zauberhand in Reihe 3 und bietet quasi vollwertige Sitzmöglichkeiten nebst dann dennoch verfügbarem Restkofferraumvolumen von 680 Litern. Kein Märchen, sondern Faktum! Die 7 Zwerge können so auf große Reise gehen und bekommen Schneewittchens Glassarg auch noch untergebracht. Man muss vor allem nicht unbedingt Zwerg 6, oder 7 sein, um hinten angenehm Platz zu finden. Selbst „normal“ gewachsene Menschen finden gut Platz und fühlen sich nicht wie der berühmte „Affe auf dem Schleifstein“. Für die Kommunikation zwischen vorderer und gaaanz hinterer Reihe muss man sich dann allerdings fast schon moderner Kommunikationsmittel oder alternativ eines Dosentelefones bedienen, denn hier bekommt Raum eine ganz neue Dimension. Wen wundert es, dass der GL in (und irgendwie für) Amerika – genauer gesagt in Tuscaloosa – gebaut ist, denn da ist sowieso alles tendenziell eher XL. Sweet home Alabama und so.
Ich persönlich hatte den GL bis dato nie so wirklich auf dem Radar, denn von SUV´s bin ich zugegeben weniger ein Fan von und noch dazu in dieser Größe. Auf der Habenseite ganz klar, dass man Platz hat und im Prinzip immer die Busspur nehmen kann. Einzig an der Ampel muss man aufpassen, dass nicht plötzlich freundlich lächelnde Touristengruppen zusteigen wollen. Nachvollziehbar bei Linienbus nahen 5 m Länge, einer Doppeldecker ähnlichen Höhe von fast 1,90 m und ähnlicher Breite – nicht zu vergessen das Leergewicht von knapp 2,5 t. Dagegen wirkt der Airbus A380 wie ein Supermodell nach einer ausgiebigen Diät. Perfektes Stadtauto würde ich sagen. *IRONIEOFF*. Parkplatz? Unwahrscheinlich, denn fast keine einzelne Lücke schluckt dieses Monster. Im Gegenteil, man muss aufpassen, dass man keinen Kleinwagen überfährt ohne es zu merken. Parkhaus? Ebenso subotptimal, wenn man nicht einen Infarkt vor Anspannung erleiden möchte. Mhm, GL und normales Parkhaus ist in etwa wie mit einem Jumbo Jet auf einer Autobahn zu landen. Ginge zwar von der Theorie her, aber in der täglichen Praxis ist hiervon dringend abzuraten und nur im äußersten Notfall davon Gebrauch zu machen. Wir haben es im Video probiert. War doof, haben wir dann selbst gemerkt. Das Resultat seht Ihr unten auf dem Link zum Film. Ein weiterer Vorteil des GL sei an dieser Stelle allerdings dennoch erwähnt: Sollte sich tatsächlich mal ein Jumbo auf der Autobahn verirren, kann sich selbigen der GL ganz einfach hinten anhängen und justamente zum nächsten Airport ziehen. Fürs Protokoll: Der GL ist in jederlei Hinsicht BIG und vor allem bei Oligarchen, amerikanischen Rapstars und 7 Personen Haushalten nach Lottogewinn gleichermaßen beliebt.
Einige Infos zur Serienversion finden sich hier.
A.R.T tunig und der GL 350 CDI BlueTEC
Heute geht es aber nicht um eine GL Kaufberatung, sondern um den subjektiven Fahrspass in ebendiesem Kollos von Rohdos, aus Stuttgart, aus Tuscaloosa. Spass ist ja gemeinhin das, was man daraus macht und da kommen wir zu einer kleinen Veredelungsfirma Namens A.R.T tuning aus Nürnberg, die sich der Spezies SUV schon seit langen Jahren verschrieben hat und für mehr optischen und PoPo-gefühlten Spass gekonnt Hand daran anlegen. A.R.T steht dabei nicht etwa für die englische Übersetzung von Kunst, sondern verewigt in Einzellettern die Gründungsväter hinter dem 1986 ins Leben gerufene Unternehmen. A.R.T tuning ist daher seit langen Jahren eine Koryphäe auf diesem Gebiet und hat sich hauptsächlich über komplizierte Vollumbauten und tiefgreifenden Modifikation am legendären G-Modell von Mercedes-Benz weltweit einen Namen gemacht. Doch seit kurzem rüstet man sich Nachfrage bedingt noch mehr für den Mitteleuropäischen Markt der Premium SUV´s vom Schlage eines New Range Rover, Porsche Cayenne, BMW X5 oder eines Mercedes-Benz GL. Das SUV Thema ist eben nicht nur unter Ölmogulen hipp, sondern auch der fleißige Versicherungsvertreter von nebenan möchte mit sowas punkten.
Hauptklientel sind und waren bis dato übrigens in erster Linie wohlhabende bis schwerreiche Menschen aus Fernost, Russland, USA und –wen wundert´s – dem Reich der Mitte, China sowie Japan. Hier sollte man vielleicht antizipativ werturteilsfrei anmerken, dass besagtes Klientel hin und wieder auf, aus Europäischer Sicht, etwas eigenwillige – oder sagen wir individuelle – Umbauten besteht. Geld spielt nur zu oft keine Rolle und da gilt es aufzufallen um jeden Preis. Somit kommt es durchaus vor, dass manche Luxuskarosse auf Kundenwunsch (oder eher -zwang) so wegindividualisiert wird von manchem Tuner, dass sich ein normal denkender Mensch durchaus fragen könnte: „Ist das Kunst, oder kann das weg“?!
A.R.T handhabt das mit seinem Steckenpferd, dem G-Modell, genau wie mit dem GL gekonnt diplomatisch und bietet neben einer „Style“ auch die „Wide Body“ Krawallo-Breit-Variante an, um eben diverse Märkte und Geschmäcker bedienen zu können. Beides hat seine Berechtigung und auch als „Wide Body“ ist der GL weit weg von „nich so schön“, wenngleich ich persönlich finde, dass dem GL das von uns gefahrene „Style“ Paket besser steht. Sieht natürlicher aus und ist eher auf die Geschmäcker der Europäer zugeschnitten, vereint dabei edel sportliche Attribute von A.R.T tuning nahtlos mit dem gekonnten Mercedes-Benz Luxus ab Werk. Aber die Geschmäcker sind ja bekanntlich verschieden und wer haben will, der kriegt. Individuellen Freigeistern mit dem nötigen Kleingeld sind bei A.R.T keine kreativen Grenzen gesetzt. Auf Kundenwunsch werden vollumfänglich individualisierte Kreationen erdacht und „Made in Germany“ perfekt umgesetzt.
Übrigens bin ich zu dem Termin gekommen wie die Jungfrau zum Kind, denn der Geschäftsführer Herr Arva hat sich den Artikel über den G63 AMG (hier) einverleibt und irgendwie Gefallen daran gefunden. So kam es, dass wir die Möglichkeit bekommen haben uns eben den A.R.T. GL Mammut.2 Style etwas näher anzusehen und zu er-fahren. Man war nämlich überzeugt, dass uns der Wagen Spass bereiten würde. Da ich nach dem G63 AMG SUV-mässig zwar nach wie vor kritisch eingestellt bin, aber dennoch angefixt wurde, kam mir der GL gerade recht. Ich bin ja offen für Neues und auf den Bildern sah der Wagen schon vielversprechen aus. Also wenn man die Möglichkeit hat, warum nicht auf die Affäre mit der schwarzen Schönheit einlassen?
Der Mammut also…
Basis ist ein schwarzer GL 350 BlueTEC (CDI) mit 258 PS, die er aus einem V6 Turbodiesel mit 3,0 Liter Hubraum schöpft. Klingt zunächst mal viel aber relativiert sich bei einem Fahrzeuggewicht von rund 2.500 Litern Bier. Der Durst ist dagegen Diesel typisch überschaubar und ab Werk mit 7,4 Litern je 100 km nach ECE im „Neuen-Europäischen-Fahrzyklus“ geradezu realitätsfern angegeben. Butter bei die Fische: Wie soll das gehen? Die Mär vom Normverbrauch. Man kann getrost von 9 Litern ausgehen. Dennoch überaus ok. 7,9 Sek. vergehen bis 100 km/h und 620 Nm schieben den Wagen drehmomentstark voran. Der Vortrieb endet bei immerhin 220 km/h. Soweit gar nicht verkehrt für diese Masse an Fahrzeug. Die Schaltarbeit übernimmt eine butterweich tätige automatisierte 7G-Tronic Plus mit Start-Stopp-Automatik, welche die Kraft über den permanenten Allradantrieb an die Räder abgibt. Grundpreis des GL liegt bei rund 74.300 europäischen Talern. Soviel zu den Grundfakten.
Schön ist er wirklich – wie ich finde. Schwarz sieht immer gut aus und lässt einen Wagen von derartigen Dimensionen geradezu übermächtig wirken, noch dazu in dieser Interpretation: Der A.R.T. GL Mammut.2 mit schlankerem „Style“ Kleidchen, bei dem die Verbreiterungen dezenter ausfallen, als in der Wide Body Version, die im Produktkatalog als „opulenter Breitbau“ beschrieben wird. Das stylische A.R.T-Kleidchen schmiegt sich der Basis perfekt an, besticht durch hochwertige Verarbeitung, gelungenes Design und Liebe zum Detail sowie diversen unaufdringlichen A.R.T Logos und Emblemen.
Breit haben wir uns jedenfalls direkt im Fahrzeug gemacht. Innen ein vollausgestatteter GL, der zunächst nur die A.R.T Logos im Leder auf den Sitzlehnen vorne trägt. Schwarz/ schwarz ist die Kombo und schön ist dem FotoRalph sein lächeln. Erster Eindruck: Kommt schon souverän die Kiste und man fühlt sich darin – ungelogen –pudelwohl. Das Ganze hat etwas von S-Klasse, nur eben höher und mit smartem Styling.
Schiebedach auf Soundanlage an und erstmal ein wenig entspannt durch die City cruisen. Sofort fällt auf, dass der Wagen sehr straff auf der Fahrbahn liegt und trotz des Gewichtes durchaus agil fährt. Das liegt einmal an der Tieferlegung des Airmatic Fahrwerkes, welches über ein spezielles Softwaremodul dem Boden um 35mm näher gebracht wird und nicht zuletzt an den großen Rädern mit 35`er Reifen Querschnitt. A.R.T verbaut hier wunderschöne silberfarbene monoART1 in 10×22“ mit 305er Bereifung (optional als 23“ forgeART1 und in anderern Farben erhältlich). Entsprechend des niedrigen Querschnittes fühlt sich das alles angenehm direkt und straff an. Auch vorwärts geht es ziemlich gut, denn über ein Softwaremodul wird die Leistung auf irgendwas zwischen 306 und 310 PS gesteigert, die so ganz nebenbei noch 700 Nm mit sich bringen. Das Ganze zieht richtig gut durch und überrascht nicht nur im Antritt, vor allem eben aber im Durchzug. Wir konnten den Wagen aus Zeitgründen nicht, wie sonst üblich, messen, aber die 7,9 Sek. unterbietet er sicherlich noch um ein paar Zehntel. Ob wir damit jetzt 220 km/h oder sogar etwas mehr fahren könn(t)en, ist fast schon sekundär. Die 220 sind für ein Auto in dieser Größe absolut ausreichend. Ein G63 AMG ist ab Werk nicht ohne Grund auf 210 abgeregelt. A.R.T kombiniert das mit einer Sportabgasanlge, die sogar ein wenig V6 Sound zaubert. Bei einem Diesel gar nicht so einfach. Das Heck ziert eine sportlich gestaltete Stosstange mit Diffusor und integrierten hartverchromten 100 mm Endrohren, die einen auf Anna Kournikova machen. Sehen gut aus, gewinnen aber nur selten. Heißt im Klartext: Es handelte sich beim Testwagen (noch) um Attrappen, da man verschiedene Varianten verfügbar hat und auf Kundenwunsch den Auspuff entsprechend gestaltet.
Es liegt mir ansonsten fern zu vergleichen, aber ich erinnere mich noch an den G63 AMG, dessen ESP schon bei überschaubar sportlich anmutender Fahrweise auf der Landstrasse den Fahrer oberlehrerhaft zurecht gewiesen hat. Das kann der A.R.T GL deutlich besser, denn er lässt sich in Relation zu seinem Gewicht fast schon dynamisch anmutend bewegen – ohne nervige ESP Regeleinsätze! Auf der Autobahn ist er ausreichend zügig dabei und sorgt beim Vordermann für feuchte Hände aufgrund des imposanten Auftrittes im Rückspiegel. Ursächlich verantwortlich sind hierfür sicherlich mit die neugegliederte und größer gestaltete Front, bestehend aus Frontspoiler Stoßstange, Sportgrill mit poliertem Edelstahlgitter und der LED Triple Beam Lichteinheit. Wenn der Vordermann vor Schreck bremsen sollte, tut man dem gleich und verzögert über die Serienbremse ebenso adäquat wie gelassen. Bremsen technisch sind also keine Änderungen von Nöten.
Was soll ich noch sagen? Schaut Euch unser sinnfreies Video an :-) Spass hatten wir und eine coole Kiste mit aufsehen erregendem Potential ist es allemal. Verbrauch ist wie immer relativ subjektiv und wer arbeitet, der darf auch Durst haben. Dennoch liegen wir hier in Relation zu Größe, Leistung und Gewicht in einem geradezu dankbaren Rahmen.
Und was kostet Black Beauty?
Grundpreis: 74.300 € zzgl. Extras und 23.086 € für den A.R.T. Mammut.2 Style Umbau bestehend aus:
- A.R.T. Diesel Power Leistungsmodul 228kW (310PS), 700Nm
- A.R.T Airmatic Anpassung
- A.R.T. Frontspoiler-Stoßstange mit integriertem Sportgrill
- A.R.T. Edelstahl-Grillgitter 2-Lagig
- A.R.T. Wappenemblem für Sportgrill
- A.R.T Kotflügelverbreiterungen „Style“ vorne und hinten
- A.R.T. Heckschürzen-Stoßstange inklusive 2+2 Endrohreinsätzen in Edelstahl Hochglanz mit Logo, doppelwandig, Durchmesser 100mm
- A.R.T. LED Triple Beam Leuchtenset mit je einer LED Positionsleuchte, LED Nebelleuchte und einem LED Fernscheinwerfer
- A.R.T. GL Dachspoiler
- A.R.T. Premium Wheel monoART1 in der Größe 10Jx22″ mit Bereifung 305/35ZR22, Oberflächen-Ausführung in Titanium.
- Umbau, Montage und Teillackierug
Alle Angaben ohne Gewähr. Nähere Informationen unter www.art-tuning.de
Fazit: Seht Ihr im Film hier ;-)
Ein paar weitere Bildschön gibt es hier.
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